Herkunft:
Ursprünglich kommt die Heidelbeere vor allem in den Kiefern- und Fichtenwäldern sowie in Hochmooren und Heiden Eurasiens und Nordamerika vor. Sie ist eine typische Wildfrucht, bis man vor
etwa 100 Jahren in Nordamerika begann, wildwachsende Heidelbeersträucher zu kultivieren. Die Kulturheidelbeere stammt von den amerikanischen Blueberries ab, die fast murmelgroß und säurearm
sind. Ebenso wie Pflaume und Kirsche sind Kulturheidelbeeren mit Waldheidelbeeren nur noch entfernt verwandt. Die Waldheidelbeere ist im Geschmack intensiver und aromatischer, auch enthält
sie mehr Vitamine und Mineralstoffe als die Kulturheidelbeere. Sie ist reicher an wertvollen Farbstoffen. Fleisch und Saft der Kulturheidelbeere sind farblos, nur die Schale enthält den
typisch blauen Farbstoff, der beim Kochen freigesetzt wird. Die Kulturheidelbeere ist größer als die Verwandte aus dem Wald.
Inhaltstoffe.
Wie die meisten wilden Beeren sind auch Heidelbeeren sehr gesund. Schon die Äbtissin Hildegard von Bingen hat im Mittelalter die heilende Wirkung der blauen Beeren beschrieben. Die Beeren
enthalten leicht lösliche Kohlenhydrate und verschiedene erfrischende Fruchtsäuren. Das ausgewogene Zucker-Säure-Verhältnis sorgt dafür, dass die Früchte gut schmecken. Neben verschiedenen
Vitaminen und Mineralstoffen machen vor allem die Flavonide als natürlicher blauer Farbstoff Heidelbeeren so gesund. Flavonide, die auch Kirschen und Rotkohl ihre Farbe verleihen, sollen im
menschlichen Organismus gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie gegen Infektionen durch Bakterien und Viren wirken und zur Abwehr von Krebserkrankungen beitragen. Heidelbeeren haben einen
besonders hohen Gehalt an Pektinen. Sie sind deshalb magenfreundlich und verdauungsregulierend.
Einkauf und Verarbeitung:
Wer die Auswahl zwischen wilden und kultivierten Heidelbeeren hat, sollte die Früchte aus dem Wald bevorzugen. Auch wenn wir daran nichts verdienen! Sie sind gesünder, aromatischer und
geschmacksintensiver. Aber auch die Kulturheidelbeeren haben Vorzüge: Ihre blaue Schale ist fest und deswegen unempfindlich. Kulturheidelbeeren lassen sich bis zu einer Woche problemlos im
Kühlschrank aufbewahren. Außerdem sind sie größer, süßer und haben nur wenig Kerne. Falls notwendig, sollten die Beeren vor der Verwendung vorsichtig mit kaltem Wasser gewaschen oder sanft
abgebraust werden. Früchte mit Druckstellen aussortieren. Frische Heidelbeeren eignen sich bestens zum Einfrieren. Damit sie schnell durchfrieren, schichtet man sie flach in einem
Tiefkühlbeutel. Wie frisch gepflückt sind die eingefrorenen Beeren, wenn man sie richtig auftaut: Kurz vor dem Verzehr werden sie aus dem Beutel genommen, in ein Gefäß gefüllt und mit 50 Grad
warmem Wasser übergossen. Sie bleiben im Gefäß, bis das Wasser abgekühlt, die Früchte aber noch nicht durchgetaut sind. Dann Wasser abgießen und nochmals 50 Grad warmes Wasser zugeben. Wenn
man die Heidelbeeren nun nach ein bis zwei Minuten aus dem Wasser nimmt, sind sie wie frisch.
Verwendung:
Am leckersten sind Heidelbeeren natürlich von eigener Hand frisch aus dem Wald gepflückt. Wie andere Beeren schmecken Heidelbeeren etwas gezuckert mit Milch oder Sahne schon köstlich. Sie
lassen sich aber auch zu vielen anderen süßen Gerichten verarbeiten: Obstsalat, Pfannkuchen, Quarkspeisen, Torten, Kompott, Kaltschalen und zu Gelee und Konfitüre. Eine Besonderheit der
Heidelbeeren ist darüber hinaus, dass die ganzen Früchte auf einem Kuchen oder in Fruchtkaltschalen ihre Form behalten.