was, ein Weihnachtsbrief, trotz der schweren Cyberattacke die uns kurz vor Weihnachten und damit mitten im Weihnachtsgeschäft getroffen hat? Ja, der gehört seit Jahrzehnten dazu, aber der Reihe nach.
Es gibt sie, diese Jahre, in denen man besonders deutlich merkt, warum man tut, was man tut. Meine Motivation, Ruhe und Kraft schöpfe ich oft auf dem Feld, im Gemüse, in den Folienhäusern. In diesem Jahr zusätzlich und besonders intensiv an einem Abend im April – unserem großen Teamevent. Möglich geworden durch all die Trinkgelder, die du und andere Kundinnen und Kunden uns über das Jahr hinweg anvertraut haben.
Wir haben ein bioLesker-Quiz veranstaltet, hatten das ganze Restaurant für uns und Chrysovalantis, Inhaber und Koch, hat ein unglaubliches Buffet nur aus unseren eigenen Produkten gezaubert. Später haben wir getanzt, gelacht, geplaudert – bis weit nach Mitternacht. Und zwischendurch stand ich einfach nur da, überwältigt, und dachte: Wahnsinn. Was für ein Team wir haben.
So viel Engagement, so viel Herz, so viel Miteinander – und ja, auch gute Drinks. 😉
Solche Abende lassen einen spüren, wie wertvoll die Menschen sind, mit denen man jeden Tag arbeitet. Ich sage das oft zu mir selbst, nicht oft genug zu meinem Team, aber selten war es mir so bewusst wie in diesem Moment: Jede und jeder bringt etwas anderes ein – Ideen, Humor, Energie, Wissen, Verantwortungsgefühl. Und mein, unser „Baby“ bioLesker, diese Art Landwirtschaft, wächst und gedeiht, weil so viele Menschen mit Liebe und Hirn mitziehen, sich einbringen und unsere Philosophie des Miteinanders tagtäglich leben.
Genau dieses Miteinander trägt uns durch jeden Umbruch und jede Herausforderung, auch solche unnötigen wie den Cyberangriff kurz vor Weihnachten. Alle Daten, bis auf die Sicherungen, dreifach verschlüsselt, kein PC mehr zu gebrauchen, kassieren im Laden per Taschenrechner und wiegen auf einer Waage, die ich in den ersten bioLesker Tagen 1994 zum Markt mithatte. Ein Riesen Dankeschön an dieser Stelle nicht nur an unser Team, dass unglaublich mitgezogen und fast alle Auslieferungen möglich gemacht hat, ein Riesen Dankeschön auch an dich, dass du Verständnis für unsere Situation gezeigt hast. Hilflos bis aufs letzte Hemd waren wir, was unsere Infrastruktur angeht, aber gesegnet mit Menschen die alles gegeben haben. Rückenwind kommt auch aus der Familie. Sie hält mir den Rücken frei, mischt mit, bremst mich oder steht mit mir auf dem Gas. Zusammen machen sie möglich, was wir hier Tag für Tag stemmen. Und sei es ein Hoffest mit all der Vorbereitung und Arbeit – und dem glückseligen Gefühl, dass trotz des nicht idealen Wetters unser Thema, unser Hof, unser Team so viele Menschen anzieht, dass wir es als Erfolg verbuchen konnten.
Eurem, deinem Wunsch aus der Kundenumfrage folgend haben wir in einen Möhrenernter investiert, ebenso in Maschinen zum Sortieren, Bürsten und Wiegen von Kartoffeln – die es ab Juni 2026 wieder vom eigenen Feld geben wird. Dazu kamen weitere Maschinen sowie die Investition in neue Folienhäuser., um die Kräuterproduktion wetterunabhängiger und verlässlicher zu machen.
KI und KI-gestütztes Schädlingsmonitoring im Gewächshaus, Ernteroboter, Jäteroboter – all diese Techniken nutzen wir noch nicht aktiv, aber wir recherchieren, probieren aus, besuchen Hersteller. Nicht, weil wir Menschen ersetzen wollen, sondern weil wir sie entlasten wollen.
Das gilt auch für den Lieferservice:
Wo wir heute deine Kisten packen, standen vor 20 Jahren noch Schweine. Der Stall, das Interieur, ist mit dem Lieferservice und seinen Anforderungen gewachsen, kommt aber an Grenzen. Wir prüfen daher den Bau eines neuen Gebäudes, weil wir wissen: Wenn wir weiterhin so schnell, sauber und zuverlässig liefern wollen, brauchen wir mehr Platz, bessere Abläufe und Räume, in denen unser Team nicht jonglieren muss, um zwei Paletten aneinander vorbeizuschieben.
Was mich in diesem Jahr besonders stolz, glücklich und optimistisch gemacht hat: eure Rückmeldungen! Die unglaublich vielen Google-Rezensionen. Die Wertschätzung, die persönlichen Worte. Und dass ihr nicht nur mich, sondern ganz oft die Menschen hinter den Kulissen erwähnt – Kommissionierer, Fahrerinnen, Ladenkolleg*innen, Gärtner, Packcrew. Das zeigt, dass ihr seht, wie viele Hände an eurer Kiste arbeiten, wie viel nötig ist, um eine tolle Käse-, Wurst- und Gemüsetheke präsentieren zu können. Und das motiviert mehr, als ihr euch vorstellen könnt.
Und damit zu einer Frage, die dir vielleicht in den Sinn gekommen ist: Wenn der Lesker schon über KI im Gewächshaus nachdenkt – wer hat dann wohl diesen Weihnachtsbrief geschrieben?
Ich sag’s mal so: Ja, Chatty war beteiligt. Ein bisschen. Als Werkzeug. Wie ein guter Füller Gedanken und Emotionen besser auf’s Papier bringt, als ein kratziger Stift.
Aber fühlen, was diesen Betrieb ausmacht – das kann KI nicht.
Sie kennt keine Nächte, in denen man zusammen lacht. Kein Team, das bis zum Morgengrauen tanzt. Nicht den Geruch nach Erde, nicht das Gefühl von Stolz und Freude, wenn Wetter und gärtnerisches Geschick zu einer guten Ernte geführt haben. Und keine Kundschaft, die einem durch ihr Vertrauen Mut macht.
Danke, dass du uns auch dieses Jahr begleitet, unterstützt und getragen hast. Ohne dich wäre all das nicht möglich.
Ich wünsche dir und deinen Lieben eine wunderbare, friedliche, hoffnungsvolle Weihnachtszeit und einen guten Start in ein neues Jahr, das wir – gemeinsam – gestalten werden.